Fraktionsvorsitzende Lucia Vogel im Amtsblatt vom 01.10.2020:

„Klimastreik am letzten Wochenende in Bad Waldsee: Grund genug, mir ein paar Gedanken zu machen. Ich habe größten Respekt vor diesen jungen Frauen und Männern von Fridays for future. Sie trauen sich auf die Straße zu gehen, um ihren Frust vor den derzeitigen Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft zu äußern.

Uns Ältere (die Eltern- und Großelterngeneration) sollte es betroffen machen und motivieren, an gemeinsamen Lösungen zu arbeiten. Eltern wollen doch immer nur das Beste für ihre Kinder. „Die Kinder sollen es später mal besser haben.“ Dafür arbeiten viele Eltern und Großeltern. Es wird viel Geld für die Kinder ausgegeben. Es wird in Kleidung und Spielzeug investiert und es werden teure Smartphones und Tablets gekauft. „Den Kindern soll es an nichts fehlen.“ Darüber vergessen wir aber, dass wir unseren Kindern und Enkeln zu allererst eine gesunde und lebenswerte Umwelt hinterlassen müssen.

Es wäre wichtiger, umzudenken, endlich ernsthaft in Klimaschutz zu investieren. Es wäre wichtiger, Solidarität mit Geflüchteten vorzuleben. Unsere Kinder sollen in einer multikulturellen Gesellschaft aufwachsen. Es wäre wichtig, Lebensmittel und Gebrauchsartikel fair und klimafreundlich zu produzieren. Hier zahlen immer nur die Menschen in den Entwicklungsländern den Preis. All das geht nicht, wenn wir unsere Komfortzone nicht verlassen. Aber sind uns das unsere Kinder und Enkel nicht wert? Ich meine schon. Das bedeutet aber auch für uns in Bad Waldsee, umzudenken und verstärkt in Projekte zu investieren, die dem Begriff „Nachhaltigkeit“ auch standhalten können. Auch wenn es auf den ersten Blick „nicht wirtschaftlich“ ist.

Weiter so. Ihr Aktivisten von Fridays for future. Seid laut und unbequem, wenn´s darum geht, in puncto Klimaschutz die Elterngeneration und die Verantwortlichen aufzurütteln.“