Nach dem jüngsten Gemeinderatsbeschluss steht dem umstrittenen Großprojekt eines Investors mit einer Gesamtfläche von 2,35 ha nichts mehr im Wege. Der Rasthof mit durchgängigem Tag- und Nachtbetrieb, Schnellrestaurant, Shop, Waschpark, Lkw-Stellplätzen, E-Ladestationen und Garnihotel darf gebaut werden. Das Abstimmungsergebnis mit nur 16 Ja-Stimmen bei 4 Nein-Stimmen der Grünen und 6 Enthaltungen zeugt von Zweifeln. Ebenso wie die Tatsache, dass die Befürworter vor der Abstimmung ausschließlich auf die Verlässlichkeit der Stadt als Geschäftspartner abstellten.

In der Vergangenheit hatten die Grünen Gemeinderäte in Sitzungen sowie der Grüne Ortsverband in Pressestellungnahmen und im Öffentlichen Auslegungsverfahren auf ihre Argumente für Klima- und Naturschutz, Fairtrade-Stadt, Gesundheitsstadt und auf die Ziele des städtischen Klimaleitbilds hingewiesen.

In einem Gespräch zwischen Protestierenden und dem Vorhabenträger vor Beginn der Gemeinderatssitzung wurden die Sichtweisen beider Seiten deutlich. Der Investor ordnet das Vorhaben als unternehmerisches gewinnorientiertes Handeln nach allgemeinem Verständnis ein. Es würden mehrere Rastanlagen betrieben und der Standort in Bad Waldsee mit einer ausreichend großen Dreiecksfläche an der B 30 sei prädestiniert für einen weiteren Rasthof. Die Gegner wiesen auf Werte wie Nachhaltigkeit hin und auf die vielfachen Bemühungen der letzten Jahre, bereits Kindern das Verständnis für gesundes Essen und sparsamen Ressourcenverbrauch nahezubringen.